Hören | Tierquälerei hat auch im Landkreis Fulda einen Namen: Deutscher Jagdterrierclub AG Kuppenrhön. Ein viel zu kleiner Zwinger mit einem Boden aus verdreckten Holzhackschnitzeln, ohne Beschäftigungs- und Spielmöglichkeiten und nur zwei kleinen hohlen Baumstammstücken als Versteck, zwei verängstigte Füchse mit stumpfem Fell, überall liegt dünner breiiger Kot – die Zustände in der im Namen des Jagdterrierclubs betriebenen Schliefenanlage in Eiterfeld-Ufhausen im Landkreis Fulda (Hessen) könnten kaum schlimmer sein.
Zudem ist im Drehkessel, dem zentralen Trainingsort für die Abrichtung der Jagdterrier, ein Schieber vorhanden, mit dem die vorgeschriebene Trennung von Hund und Fuchs aufgehoben werden kann. Diesen Schieber dürfte es seit 1995 nicht mehr geben, stattdessen muss dort eine solide Trennwand vorhanden sein.
Ein weiteres Mal zeigt sich die abgrundtiefe Respektlosigkeit der Hundeclubs, hier der Deutsche Jagdterrierclub AG Kuppenrhön, im Umgang mit den Füchsen. Es ist keine Überraschung, denn sie dienen als Übungsobjekte, um die Hunde als Gehilfen zur Tötung ihrer Artgenossen bei der Baujagd zu trainieren. Es ist nicht zu erwarten, dass Füchse in einer Trainingsstätte für die Tötung von Füchsen mit Liebe, Fürsorge oder auch nur Sorgfalt behandelt werden. Wer an diese im Werbevideo des Deutschen Jagdverbandes gezeigte Scheinwelt vom glücklichen Schliefenfuchs glaubt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Fakt ist, dass in allen Schliefenanlagen, die wir genauer dokumentieren konnten, die Füchse Anzeichen für erhebliches Leid zeigen, zumeist auffällige und schwere Verhaltensstereotypien. Ebenso ist es Fakt, dass die Zwinger in den weitaus meisten Anlagen nicht im Mindesten dem Säugetiergutachten entsprechen:
Sie sind zu klein, bieten keine oder kaum Beschäftigungsmöglichkeiten, es fehlt ein grabfähiger Boden und viele Mängel mehr. Es ist vielfach belegt, dass Füchse äußerst feinfühlige, intelligente und hochgradig soziale Wesen sind. Sie benötigen nicht nur ausreichend Raum für Bewegung, sondern Möglichkeiten zum Spielen, Graben, Verstecken und vieles mehr. Ihre Bedürfnisse werden in keiner der über 100 deutschen Schliefenanlagen auch nur im Ansatz erfüllt. Zur abgrundtief schlechten Haltung kommt die wiederholte Todesangst bei den Übungen und Prüfungen hinzu.
In vielen Fällen wird bezüglich Herkunft, Alter und Geschlecht der Füchse nachweislich gelogen und eine diesbezügliche Kontrolle seitens der Veterinärämter erfolgt kaum. Wir gehen nach unseren Erfahrungen an mehreren Orten inzwischen davon aus, dass in vielen Schliefenanlagen die Füchse regelmäßig getötet und durch junge Füchse ersetzt werden – die unzähligen Lebendfallen in der Landschaft bieten „Übungsmaterial“ im Überfluss. Eine Prüfung durch die Veterinärämter müssen die Hundeclubs meistens nicht fürchten. Im vorliegenden Fall müsste nur der oben genannte Schieber während der Übung gezogen werden, der Jagdterrier würde den Rest erledigen.
Das Veterinäramt des Landkreises Fulda ist über die Zustände informiert. Es muss nun konsequent handeln, die Schliefenanlage endlich schließen und die Füchse in eine artgerechte Haltung überführen. Sollte dies nicht sehr bald geschehen, werden wir den öffentlichen Druck erheblich verstärken. In Nordrhein-Westfalen konnten wir vor kurzem erreichen, dass eine Schliefenanlage auf Verfügung des Veterinäramtes geschlossen und die beiden Füchse in ein großes artgerechtes Gehege gebracht wurden.
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