Hören | Beim niederbayerischen Dingolfing, einer Kreisstadt südlich von Regensburg zwischen Landshut und Deggendorf gelegen, sind die Felder eines Biogasunternehmers blutrot.
Ein dortiger Biogasunternehmer hinterlässt offenbar regelmäßig ein Blutbad auf den von ihm bearbeiteten Flächen, wie heute Wildes Bayern berichtet. So sollen Mitarbeiter des Unternehmers immer wieder Wiesen und Felder abmähen, ohne vorher eine Suche nach Rehkitzen oder Schutzmaßnahmen für Jungwild und alle Tiere, die nicht schnell genüg flüchten können, zu veranlassen. Bei Nachsuchen auf den gemähten Flächen werden immer wieder Teile von Kitzen und auch erwachsenen Rehen gefunden: Zerfetzte Knochen, ein Stück Fell, ein abgehacktes Bein, einen Torso, kürzlich aber auch ein Tier, das der Maschine auf drei Beinen entkommen war und erst am nächsten Tag erlöst werden konnte. Nester von geschützten Weihen werden vermutlich ausradiert, die Vögel verschwinden.
Nach Erkenntnissen von Wildes Bayern wurden allein in einem einzigen Revier des Biogasunternehmers innerhalb von 24 Stunden etwa 30 Hektar Fläche bearbeitet, auf denen mindestens 15 Rehkitze und ein, wahrscheinlich aber mehrere erwachsene Rehe getötet wurden. Denn auch die Arbeitsweise – Mähen von außen nach innen – verhindert vermutlich, dass sich noch Rehe aus der Fläche entfernen können.
„Die außerordentliche Rohheit dieser Menschen ist erschreckend“, so Wildes Bayern-Vorsitzende Dr. Christine Miller, „zumal es sich bei mindestens einem der Mitarbeiter selbst um einen Jäger und beim Unternehmer um einen Tierhalter handelt.“
Anzeigen bei der Polizei schienen den Unternehmer und seine Mitarbeiter bislang nicht zu beeindrucken – sie arbeiten ohne Rücksicht auf die Lebewesen einfach immer weiter. Mal hupen und bremsen gilt bei ihnen offenbar als Wildtierschutz. Der Verein hat deshalb Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Landshut erstattet.
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