Hören | Im Landkreis Fulda, auf dem Ufhausener Sportplatz findet am 08. November eine Kirmesdisco statt, die alljährlich zu einem mehrtägigen Volksfest mit Musik, Tanz etc. einlädt. Kirmes hat auch dort eine lange Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Bis heute feiert sie Gemeinschaft und das Leben.
Unweit des Sportplatzes wird eine ebenfalls mittelalterlich anmutende Tradition gepflegt, die vielen Ufhausern unbekannt sein dürfte. Sie beschäftigt sich mit dem Training von Jagdhunden. Das erfolgt mit lebenden Füchsen in einer Schliefenanlage, die dort tief im Wald versteckt liegt. Schliefenanlagen bestehen aus einem künstlichen Tunnelsystem, in dem Terrier für die Baujagd auf Füchse trainiert werden. Dazu werden in Ufhausen zwei Füchse im Zwinger gehalten, deren ausschließlicher Lebenszweck im Training von Hunden für die Tötung ihrer Artgenossen bei der Baujagd besteht. Die Praxis ist höchst umstritten, da sie mehrfach gegen Tierschutzrecht verstößt und ethische Fragen aufwirft:
Die Füchse geraten in eine stressige, von Todesängsten geprägte Situation, aus der die Tiere keinen Ausweg finden. Dieser massive Stress hat gravierende Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit. Die Ufhausener Füchse leiden seit mindestens sechs Monaten unter Durchfall und Bewegungsstereotypien. Ein Fuchs zeigt eine abnormale Atmung, die auf eine ernsthafte Erkrankung der Lunge, des Herzens oder des Zwerchfells hinweist. Uns ist nicht bekannt, ob dieses Tier mittlerweile tierärztlich untersucht und eine Diagnose gestellt wurde.
Eine Kontaktperson vor Ort dokumentiert seit Anfang Mai die Zustände der Anlage und das Verhalten der Füchse. Das Veterinäramt im Landkreis Fulda und das Regierungspräsidium Kassel sind seit Anfang Juli darüber informiert. Laut Auskunft wird der Fall bearbeitet.
In der Zwischenzeit haben wir uns um ein artgerechtes Zuhause bemüht. Eine nahegelegene Wildtierauffangstation wartet auf den Einzug der Tiere. Noch weigert sich der Deutsche Jagdterrier Klub die kranken Füchse herauszugeben, damit diese gesunden können.
Bisherige Gespräche mit den Behörden, dem Landestierschutzverband Hessen, sowie mit dem Vorsitzenden des DJT Klub führten leider nicht dazu, dass den kranken Tieren geholfen wurde. Eine Fachaufsichtsbeschwerde wurde eingereicht.
Wir sind empört darüber, dass die Füchse vier Monate nach der Anzeige durch Wildtierschutz Deutschland noch immer in dieser Anlage untergebracht sind und scheinbar alle Verantwortlichen stillschweigend über das Leid hinwegsehen.
Diese beiden Füchse brauchen dringend Ihre Stimme. Helfen Sie uns, auf die Missstände in der Schliefenanlage Ufhausen/Eiterfeld aufmerksam zu machen und sich für die Rettung der beiden Füchse einzusetzen.
Das können Sie konkret tun:
Wenden Sie sich mit einem Anschreiben an den deutschen Jagdterrier-Klub oder an die zuständige Veterinärbehörde.
Jagdterrier-Klub AG Kuppenrhön: michaelschwalbach@gmx.de | sthohmann@t-online.de
Veterinärbehörde: veterinaeramt@landkreis-fulda.de
Regierungspräsidium Kassel: veterinaer@rpks.hessen.de
Nachfolgend der Text für einen Musterbrief:
Betreff: Bitte um tierärztliche Untersuchung und Behandlung von Füchsen in Ufhausen, sowie um Überführung in eine artgerechte Haltung
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wende mich an Sie mit der dringenden Bitte um tierärztliche Diagnosestellung und Behandlung zweier Füchse, die sich in einem Zwinger an der Schliefenanlage des deutschen Jagdterrier-Klub AG Kuppenrhön in Eiterfeld/Ufhausen befinden.
Beide Tiere zeigen besorgniserregende Symptome: Anhaltenden Durchfall, abnormale Atmung und zwanghafte, sich wiederholende Verhaltensmuster. Diese sogenannten Bewegungsstereotypien sind deutliche Anzeichen für erhebliche Leiden und erfordern sofortiges Handeln. Ein Fuchs hat darüber hinaus möglicherweise eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung der Lunge, des Herzens oder des Zwerchfells.
Die aktuelle Situation der Füchse erfordert dringend eine fachkundige Untersuchung und geeignete Maßnahmen, um ihre Gesundheit wiederherzustellen. Zudem möchte ich darum bitten, die Tiere dauerhaft in eine Wildtierstation zu überführen, wo sie die nötige Pflege und Behandlung erhalten können. Wildtierschutz Deutschland wird dabei gerne behilflich sein.
Mit freundlichen Grüßen
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Auf www.facebook.com/wildtierschutz finden Sie Informationen, die Sie teilen können, um auf die Notlage der Füchse aufmerksam zu machen.
Unterschreiben Sie hier die Petition: https://www.wildtierschutz-deutschland.de/petition-baujagd-schliefanlagen
Wildtierschutz Deutschland setzt sich dafür ein, dass die Jagdhundearbeit mit Füchsen und andere tierschutzwidrige Formen der Jagd und Jagdvorbereitung verboten werden. Diese wichtige Arbeit können Sie durch eine Mitgliedschaft oder eine finanzielle Spende unterstützen.