Hören | Verschiedene Menschen aus Sachsen hatten sich erstmals bereits im Februar zusammengefunden, um sich darüber auszutauschen, was sie für Wildtiere und gegen die zunehmenden Auswüchse der Jagd tun können. Bei einem nächsten Treffen im März wurde dann schließlich die "Initiative Wildtierschutz Sachsen" gegründet.
Die Mitglieder wollen sich auf verschiedenen Wegen und Ebenen für Wildtiere einsetzen und über die Jagd aufklären, indem sie sich aus einer wissenschaftlichen, tierethischen und ökologischen Perspektive mit Natur, Wildtieren und Jagd beschäftigen. Sie fordern die Anerkennung der Lebensinteressen und Bedürfnisse von Wildtieren, die bisher rechtlich und moralisch nicht berücksichtigt werden. Denn im Natur- und Umweltschutz werden sie meist nur auf ihre Ökosystemleistungen reduziert. Im Artenschutz hängt die Wertigkeit von Tieren oft von der Zuordnung der Art ab. Aus anthropozentrischer Perspektive bewertet man das Leistungspotential für das Ökosystem, ohne dass jedoch die individuellen Lebensinteressen in Theorie oder Praxis berücksichtigt werden.
Aufgrund von Flächenkonflikten um Rohstoffabbau, Forst- und Landwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur, Flächen zur Erzeugung erneuerbarer Energien oder Naturschutz schrumpfen die Rückzugs- und Lebensräume von Wildtieren immer noch weiter, obwohl es bereits jetzt kaum streng geschützte Gebiete gibt. Und selbst dort werden viele Wildtiere noch bejagt. Auch in Städten und anderen Siedlungsgebieten sind sie durch die auf rein menschliche Bedürfnisse ausgerichtete Infrastruktur bedroht oder werden brutal als Schädlinge verfolgt.
Die Menschen der Initiative Wildtierschutz Sachsen wollen über Alternativen zu Jagd und Schädlingsbekämpfung aufklären und setzen sich für die Abschaffung besonders grausamer und schädlicher Formen der Jagd ein. Dazu gehören die Baujagd, das Training von Jagdhunden mit lebenden Tieren, wie es zum Beispiel mit dem Fuchs in Schliefenanlagen ausgeübt wird, die Beizjagd und die Fallenjagd. Die Jagd auf Beutegreifer halten wir für ökologisch völlig sinnlos und werden in dieser Haltung durch zahlreiche Studien bestätigt. Sie dient weder dem Arten- noch dem Seuchenschutz, sondern erzeugt vor allem Probleme.
Wir wollen mit verschiedenen Akteur:innen der Gesellschaft in Kontakt treten, bieten Veranstaltungen zum Thema Wildtiere und Jagd an, beteiligen uns an Diskussionen und Protesten und sammeln Informationen über Behörden. Wir streben Änderungen des sächsischen Jagdgesetzes sowie weiterer die Jagd oder Wildtiere betreffende gesetzlicher Regelungen an.
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Auf Instagram findet ihr uns hier: www.instagram.com/wildtierschutz_sachsen
Interessenten wenden sich bitte an wildtierschutz-sachsen@systemli.org