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Lovis Kauertz

Everfox - Tierschutzgerechte Alternative zum lebenden Fuchs bei der Jagdhundeausbildung

Hören - Seit 2016 ist es in Dänemark bereits verboten, Jagdhunde mit lebenden Füchsen für die Baujagd (s.u.) zu trainieren. Bei diesen Übungen in Schliefanlagen (s.u.) wird in Deutschland zunächst ein Fuchs durch ein künstliches Tunnelsystem in einen sogenannten Kessel getrieben. Aufgabe des Hundes ist es, der Fährte des Fuchses zu folgen, ihn aufzuspüren und einige Zeit lang heftig anzubellen. Im natürlichen Fuchsbau würde der Fuchs dann entweder die Flucht nach draußen antreten – und dort erschossen werden – oder sich auf einen Kampf mit dem Hund einlassen, den der viel schwächere Fuchs in der Regel mit dem Leben bezahlt.

Everfox, Fuchsalternative für die Schliefenanlage und die Ausbildung von Jagdhunden mit Füchsen
Mit dem mechanischen Everfox entfällt die Notwendigkeit, einen lebenden Fuchs für die Ausbildung von Jagdhunden einzusetzen.

Diese Art des Hundetrainings ist – wie die Auswertungen von Filmaufnahmen und auch rechtliche Stellungnahmen zeigen – mit erheblichem Stress und langanhaltendem Leid für das Fluchttier Fuchs verbunden. Das Wildtier ist, obwohl der Hund im Tunnelsystem keinen körperlichen Zugriff auf den Fuchs hat, gefangen und hat nicht die Möglichkeit dem Leid durch Flucht zu entgehen.


In Deutschland gibt es bisher noch kein Gerichtsurteil, welches dieses offensichtlich tierschutzwidrige Training unterbindet. Dabei gibt es durchaus Alternativen zum Einsatz des Fuchses: In Dänemark wird seit einigen Jahren erfolgreich mit einer mechanischen Fuchsattrappe gearbeitet. Everfox, so hat man die Attrappe genannt, ist ein ausgestopfter Fuchs, in den eine Menge Elektronik und ein Motor eingebaut wurden. Er bewegt sich, faucht und gibt fuchstypische Laute von sich ... und macht die Hunde verrückt.


Wir erwarten, dass schon bald ein Gericht die Entscheidung treffen wird, dass sich der mechanische Fuchs als gangbare Alternative zum tierquälerischen Einsatz von lebenden Füchsen eignet. Damit wäre auch auf dem Rechtsweg festgestellt, dass es keinen vernünftigen Grund im Sinne des Tierschutzgesetzes gibt, Füchse weiterhin diesem Leid auszusetzen.


Mit einer solchen Entscheidung für den mechanischen Fuchs würde auch die mindestens ebenso große tierschutzrechtliche Misere der völlig unzureichenden Haltung von Füchsen in den zu engen Zwingern der Teckel- und Foxterrier-Clubs beendet werden. Was - vorerst noch bliebe - ist die Baujagd selber. Aber da scheinen die Gesetzgeber in den Ländern langsam zu lernen: Diese widerwärtige Jagdmethode wird Stück für Stück verboten.

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Informationen und Literaturquellen:


Dänische Berichterstattung Everfox:

  • https://www.tv2east.dk/faxe/udstoppet-mekanisk-raev-traener-jagthunde (Januar 2020). Kurzzusammenfassung: 2020 wird von ersten erfolgreichen Lehrgängen mit dem mechanischen „Everfox“ in dänischen Schliefanlagen berichtet. Zitiert werden Bjarne Kamp, Jagdhundeausbilder bei DANMARKS JÆGERFORBUND, und Claus Larsen, dem Fachkoordinator beim dänischen Jägerverband. Beide halten die Arbeit mit Everfox für eine gute Möglichkeit („beste Alternative“) Bauhunde trotz des Verbots der Ausbildung mit lebenden Füchsen weiterhin auf die Baujagd vorzubereiten.

  • https://everfox.dk/hvad-er-everfox/ Erläuterungen vom Hersteller zu Everfox – mit etlichen Videos der Arbeit mit den Hunden

  • https://www.tv2east.dk/video/klip/mekanisk-raev weiteres Video zur Schliefenarbeit mit Everfox

·Ausführliche Information zu Schliefanlagen und Baujagd, mit weiterführenden Links

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