Der Buntspecht gibt in unseren Wäldern den Takt vor. Ob zur Revierabgrenzung, zur Partner- oder zur Nahrungssuche. Seinem unverwechselbaren Trommeln und Hämmern kann man kaum entkommen. Bei vielen Vogelarten ist es so, dass sie erst mit geringer werdendem Bestand an Aufmerksamkeit und Wertschätzung gewinnen. Doch auch wenn die Bestandsentwicklung des Buntspechts europaweit sehr positiv ist, hat ein Buntspecht in meiner Nähe stets auch meine Aufmerksamkeit.
Buntspecht, Bild: Pixabay
So auch in diesem Frühjahr, als ich dieses Männchen im Nationalpark Unteres Odertal aus nächster Nähe filmen konnte. Er nutzte gerade einen Zunderschwamm zur Nahrungsbeschaffung.
Diese Baumpilze bieten vielen Käfterarten eine Unterkunft zur Entwicklung von der Larve bis zum adulten Käfer. Der Buntspecht ist sich dessen bewusst und macht sich seine kräftigen Schnabelhiebe zu Nutze, um an genau diese Käferlarven zu kommen.
Buntspecht "bearbeitet" einen Baumpilz. Video: Stephan Schulz
In der Zeitlupe wird die Wucht deutlich, die er aufwenden muss. Eine federnde, gelenkartige Verbindung zwischen seiner breiten Schnabelbasis und dem Schädel federt die Erschütterungen ab, die bei diesen Hieben entstehen.
Neben Insekten und ihren Larven, ernährt sich der Buntspecht im Winter auch von Nüssen, Beeren und Samen. Dabei ist er sogar in der Lage die Nüsse in einem extra dafür angefertigten Loch einzuklemmen und so die Nüsse zu knacken. Eine sogenannte “Spechtschmiede”.
Ein Artikel von Stephan Schulz Naturfilm