Inzwischen ist seit drei Jahrzehnten durch die Forschung von Wissenschaftlern wie Labhardt, Zimen („Geburtenbeschränkung statt Massenelend“), Harris, Mulder und anderen bekannt, dass erst die intensive Fuchsbejagung die Reproduktionsraten dieser Tiere erheblich ansteigen lässt. Eine weitere Bestätigung dafür fanden wir in einer wissenschaftlichen Reihe, herausgegeben vom Nationalpark Bayerischer Wald. Hier ist auf einer Fläche von rund 250 qkm die Jagd auf Beutegreifer (Fuchs, Dachs, Marder u.a.) verboten.
Fuchsrüde mit seinem Welpen, Bild: Luise Dittombée
"Der geringe Sommerbesatz im Nationalpark Bayerischer Wald kann auf die niedrigen beobachteten Geheckgrößen (1,7 Welpen je Wurf) zurückgeführt werden. Die geringe Wurfzahlgröße ist populationsbiologisch und methodisch zu erklären. Die Ursache liegt in der Sozialstruktur der hiesigen Fuchspopulationen. Nach den vorliegenden Ergebnissen handelt es sich um eine stabile Population, die keinem menschlichen Jagddruck unterliegt und die in einem Waldhabitat unter schwierigen Bedingungen (Klima, Nahrung, Baustandorte etc.) lebt. STUBBE (1990) stellte Unterschiede in der Reproduktivität von Fuchspopulationen zwischen Waldgebieten mit niedriger Mortalitätsrate und Feld-Wald-Mischgebieten mit hoher Mortalität fest. Im Wald gibt es signifikant weniger Welpen am Bau und einen höheren Anteil nicht reproduzierender Fähen. Zudem gelang der Nachweis von größeren und stabilen sozialen Strukturen in Waldgebieten.
Grundsätzlich produzieren wenig bejagte Fuchspopulationen weniger Nachkommen und ihr Durchschnittsalter ist höher. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen sowohl die geringen Populationszahlen in Waldgebieten als auch eine geringere Reproduktion."
und
„Der Einfluss des Rotfuchses auf bedrohte Arten wird intensiv und sehr emotional diskutiert. Im Nationalpark Bayerischer Wald ist die erfolgreich wiederangesiedelte Auerhhuhnpopulation vom Rotfuchs nicht gefährdet, es wurden keine Nachweise von Rauhfußhühnern in den Losungen gefunden. Die Einwirkung auf andere Niederwildarten schätzen Experten auf weniger als 1%."
Quelle:
S. Stürzer, M. Schnaitl: Rotfuchs und Dachs - Raumnutzungsverhalten und Habitatwahl, Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, März 2009